Den Boykottaufruf eines offensichtlichen SnyderVerse-Fans fand „Superman“-Regisseur James Gunn nicht nur lustig, er begrüßte ihn gar.

Boykottaufrufe sind in der heute vernetzten Welt keine Besonderheit mehr. Im Grunde können alle jederzeit dazu aufrufen, alles Mögliche zu boykottieren, wenn ihnen eine Sache gerade nicht in den Kram passt. Das kann bisweilen recht skurrile Züge annehmen.

So forderte die Netzgemeinde den Boykott von „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“, als Johnny Depp von seiner Ex-Frau Amber Heard der häuslichen Gewalt beschuldigt wurde. Wiederum rief man später zum Boykott von „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ auf, als Depp von Mads Mikkelsen ersetzt wurde.

Nun gab es jüngst allerdings einen ganz besonders fies formulierten Aufruf, der im Subreddit „SnyderCut“ veröffentlicht wurde, einem Forum für Fans des eingestellten DC Extended Universe alias SnyderVerse. Darin forderte ein Nutzer zum Boykott des neuen „Superman“ von Filmemacher James Gunn auf und gab dazu Tipps, wie man den Film möglichst effektiv sabotieren könne.

So sollten möglichst überall Spoiler verbreitet, Review Bombing auf einschlägigen Seiten betrieben und Tickets reserviert, aber nicht gekauft werden, um Leute daran zu hindern, in den Film zu gehen. Gunn habe das SnyderVerse seines Vorgängers Zack Snyder zerstört und nun sei ihre Chance gekommen, es ihm heimzuzahlen, so die Begründung.

Abgesehen davon, dass das SnyderVerse auch ohne Gunn beendet worden wäre, sollte man einen Film doch erst einmal gesehen haben, bevor man ihn verurteilt. Dazu verspricht der Trailer zu „Superman“ einen ganz anderen Zugang zur Comic-Materie:

„Superman“-Regisseur reagiert amüsiert

Von der Netzgemeinde darauf aufmerksam gemacht, reagiert DCU-Boss James Gunn eher belustigt auf den Boykottaufruf. Mehr noch, er schießt auf seine ihm typisch-sarkastische Weise zurück:

„Haha, ich denke, wir werden das überleben. Ich bin mir nicht sicher, ob die acht Leute, die auf diesen Kerl hören – Ich lehne mich mal aus dem Fenster und vermute, es ist ein Mann –, den Lauf der Dinge beeinflussen können.“

Im Gespräch mit Rolling Stone wurde der 58-Jährige deutlicher. Es sei unmöglich, alle hinter sich zu versammeln:

„Es ist in Ordnung, hin und wieder etwas Gegenwind zu erhalten. Einige dieser Dinge sind lächerlich. Ich weiß einfach, dass – jedes Mal, wenn etwas veröffentlicht wird und egal, wie positiv es aufgenommen wird – es etwas geben wird, das als sehr kontrovers aufgefasst wird.“

Das Subreddit selbst hat sich mittlerweile von dem Beitrag distanziert und ihn geschlossen. „Superman“ startet hierzulande am 10. Juli 2025 in den Kinos und wird das neue DC Universe (DCU) offiziell auf der großen Leinwand etablieren.