
Die Idee ist grandios, doch bei der Umsetzung hat sich eine Logiklücke eingeschlichen, die das gesamte Filmerlebnis torpedieren kann.
In dem Thriller „Ohne Limit“ (im Original: „Limitless“) von 2011 wird das Leben des erfolglosen Autors Eddie Morra (Bradley Cooper) drastisch verändert, als er eine experimentelle Droge namens NZT-48 entdeckt.
Diese Pille verleiht ihm die Fähigkeit, sein gesamtes Gehirnpotenzial auszuschöpfen, wodurch er in kürzester Zeit zum Alleskönner und demnach auch zum Finanzgenie wird. Die Handlung entwickelt sich rasant: Eddie nutzt seine neuen Fähigkeiten, um an der Börse beachtliche Gewinne zu erzielen, gesellschaftlich aufzusteigen und ein Leben im Luxus zu führen.
Dabei muss er sich allerdings mit dunklen Gestalten aus der Unterwelt, wirtschaftlichen Rivalen und der eigenen Abhängigkeit von der Droge auseinandersetzen. Doch bei genauerem Hinsehen enthält der Film einen auffälligen Logikfehler, der einen zentralen Handlungsstrang komplett obsolet macht.
Ihr wollt mehr Filmfehler entdecken? In folgendem Video decken wir ein paar Patzer aus berühmten Horrorfilmen auf:
„Ohne Limit“ und die unnötige Gefahr
In einer entscheidenden Szene leiht sich Eddie 100.000 Dollar von einem zwielichtigen Kredithai, um in den Aktienmarkt einzusteigen. Der Film vermittelt den Eindruck, dass dieser Kredit notwendig sei, um überhaupt loslegen zu können. Später jedoch behauptet Eddie, er habe es geschafft, sein investiertes Geld täglich zu verfünffachen.
Rechnet man dies nach, wird deutlich, dass diese Darstellung in Widerspruch zu seiner vorherigen Handlung steht: Mit nur 800 Dollar Startkapital hätte Eddie innerhalb weniger Tage deutlich mehr als 100.000 Dollar erwirtschaftet. Bereits nach fünf Tagen mit täglicher Verfünffachung wäre aus 800 Dollar über 60 Millionen geworden – ganz ohne Kredithai und die damit verbundenen Gefahren.
Zusätzlich zeigt der Film eine Szene, in der Eddie beim Pokerspiel hohe Summen gewinnt. Auch hier wäre es denkbar gewesen, mit relativ geringem Einsatz schnell an eine beachtliche Menge Startkapital zu kommen. Die Kombination aus übermenschlicher Intelligenz und perfektem Erinnerungsvermögen durch NZT-48 hätte ihm einen massiven Vorteil beim Glücksspiel verschafft. Die Entscheidung, dennoch einen Kredit bei einem gewalttätigen Verbrecher aufzunehmen, wirkt unter diesen Umständen unglaubwürdig und dramaturgisch konstruiert.
Diese Unstimmigkeit schwächt nicht nur die Logik des Plots, sondern wirft auch Fragen über die innere Konsistenz des Films auf. Der Nebenstrang rund um den Kredithai hätte entweder ganz weggelassen oder in anderer Weise motiviert werden müssen, um zur übergeordneten Erzählung zu passen.