
Viele Trekkies freuen sich auf „Star Trek 4“. Doch ausgerechnet ein Star der Reihe hat die Befürchtung, dass der nächste Film einen finsteren Weg einschlägt.
Star Trek“ steht seit Jahren vor einem kreativen Scheideweg. Nach dem enttäuschenden Streaming-Film „Section 31“, der im Januar 2025 auf Paramount+ erschien und mit seiner actionlastigen, oberflächlichen Machart viele Fans irritierte, ist unklar, wie es mit dem Franchise im Kino weitergeht.
Bereits seit dem letzten regulären Kinofilm „Star Trek Beyond“ von 2016, der das bisher letzte Kapitel der sogenannten Kelvin-Zeitlinie bildete, warten Trekkies auf eine Fortsetzung. Der britische Schauspieler Simon Pegg, der in diesen Filmen den Chefingenieur Scotty spielt und selbst am Drehbuch von „Star Trek Beyond“ mitwirkte, äußerte sich nun in einem Interview mit Variety (via SlashFilm) zur möglichen Zukunft der Reihe.
Pegg plädiert dafür, dass kommende „Star Trek“-Filme auf die mittlerweile weit verbreitete Tendenz verzichten sollten, Sci-Fi-Stoffe unbedingt düster und „gritty“ – also rau, hart und gewaltbetont – inszenieren zu wollen. In seinen Augen wird häufig fälschlich angenommen, dass ein ernster, erwachsener Ton automatisch mit Gewalt, düsterer Atmosphäre und moralischer Ambivalenz einhergehen müsse. Doch das Gegenteil sei der Fall, so Pegg:
„Heutzutage wird alles sehr düster. Und ich glaube, das ist eine seltsame Art der Rechtfertigung: ‚Wie machen wir dieses Ding, das eigentlich ziemlich jugendlich ist, irgendwie erwachsener?‘ Obwohl ich sagen würde, dass die ursprüngliche ‚Star Trek‘-Serie gar nicht kindisch war. Sie war tatsächlich ziemlich anspruchsvoll. Dinge müssen nicht düster und finster sein, um sich an Erwachsene zu richten.“
Wusstet ihr, dass Quentin Tarantino einst einen „Star Trek“-Film inszenieren wollte? In unserem Video liefern wir euch alle Infos zu dem verworfenen Projekt:
Eine Entwicklung Richtung Gewalt
Pegg verweist damit auf eine allgemeine Entwicklung im Genre-Kino der 2000er-Jahre, als bekannte Stoffe wie „Batman Begins“, „Casino Royale“ oder auch „Harry Potter“ zunehmend ernster und gewaltvoller inszeniert wurden, um ein älteres Publikum anzusprechen. Auch die beiden ersten Kelvin-Filme von J.J. Abrams („Star Trek“ von 2009 und „Star Trek Into Darkness“ von 2013) schlugen diesen Weg ein, mit mehr Kämpfen, Zerstörung und einem Fokus auf Rache.
Doch für Pegg widerspricht das dem Geist von „Star Trek“, der ursprünglich auf Forschung, Humanismus und friedlicher Problemlösung basierte. Vielmehr wünscht sich Pegg eine Rückbesinnung auf die Tugenden der 1966 gestarteten Originalserie:
„Science-Fiction muss nicht voll von Tod, Flüchen und fragwürdiger Moral sein, um von Erwachsenen konsumiert zu werden. Sie muss nur durchdacht und fantasievoll sein. Ich würde gerne sehen, dass ‚Star Trek‘ ein Stück weit zum Geist der Originalserie zurückfindet. Und wieder auf diese Fünf-Jahres-Mission hinausgeht – obwohl wir unsere Fünf-Jahres-Mission bereits abgeschlossen haben. Falls wir also noch einen weiteren Film machen, wird es interessant sein, was wir dann tun.“
Ob überhaupt ein weiterer „Star Trek“-Film gedreht wird, bleibt abzuwarten. Obwohl Paramount noch 2024 bestätigte, dass ein vierter Film der Kelvin-Reihe in Entwicklung sei, herrscht bei vielen Fans Skepsis. Parallel entstehen jedoch neue Serienformate wie „Starfleet Academy“ und neue Staffeln von „Star Trek: Strange New Worlds“, die ihr dann ab dem Release mit einer Mitgliedschaft bei Paramount+ streamen könnt.