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„Shining”-Filmfehler: Hat Stanley Kubrick hier versagt oder sind die Patzer in dem Horrorfilm beabsichtigt?
Photo #4560 29 Juni 2025, 12:15

In „Shining“ gibt es ein paar Unstimmigkeiten, doch stellt sich bei diesen die Frage: Sind sie beabsichtigt oder handelt es sich dabei um klassische Filmfehler?

In Stanley Kubricks Horror-Klassiker „Shining“ aus dem Jahr 1980 sind es nicht nur die psychologische Tiefe und die bedrohliche Atmosphäre, die für Gesprächsstoff sorgen, sondern auch zahlreiche Details, die aufmerksamen Zuschauer*innen auffallen – darunter vermeintliche Filmfehler, die regelmäßig zu Diskussionen führen.

Ein besonders kurioses Beispiel ist die Stift-Szene während des Vorstellungsgesprächs von Jack Torrance (Jack Nicholson) im Overlook Hotel. Hier scheint ein Stift auf dem Schreibtisch von Hotelmanager Ullman (Barry Nelson) bei jedem Schnitt zwischen ihm und Jack seine Position zu ändern – mal liegt er schräg, mal gerade, mal ganz woanders. Diese Unstimmigkeit lässt viele Fans rätseln: Handelt es sich dabei um einen simplen Anschlussfehler oder um eine bewusste Entscheidung des Regisseurs?

Ihr wollt auf mehr Filmfehler in Horrorfilmen aufmerksam gemacht werden? Unser Video stellt euch ein paar Patzer vor:

Cleveres Kino oder Filmfehler?

Kubrick war für seine penible Liebe zum Detail bekannt, was viele dazu veranlasst, selbst kleinste visuelle Abweichungen nicht als Schlampigkeit, sondern als gezielte Manipulation zu interpretieren. Eine mögliche Theorie dahinter: Das scheinbar Unlogische soll das Unterbewusstsein der Zuschauer*innen irritieren und so das Gefühl von Desorientierung und Bedrohung verstärken – ein zentrales Element des Films.

Diese Idee stützt sich auf weitere Beispiele aus „Shining“, die ebenfalls Fragen aufwerfen. So bemerken Fans etwa in der Szene, in der Wendy (Shelley Duvall) Jack beim Schreiben unterbricht, dass er ein Blatt Papier aus der Schreibmaschine zieht, jedoch kein neues einlegt. Trotzdem ist beim nächsten Schnitt wieder eine neue Seite eingelegt, obwohl keine Unterbrechung im Handlungsfluss stattfindet.

Ein weiterer Fall betrifft das Teppichmuster im Hotelflur: Als Danny (Danny Lloyd) auf dem Dreirad fährt und von einem Tennisball gestoppt wird, ändert sich zwischen den Schnitten plötzlich das Muster auf dem Boden – ein Detail, das nur bei genauem Hinsehen auffällt. Auch das Bärenfell vor dem Kamin in der Szene mit der Baseballschläger-Konfrontation zwischen Wendy und Jack verschwindet kurzzeitig, um später wieder da zu sein.

Ob all diese Abweichungen bewusst gesetzt sind oder schlicht beim aufwendigen Dreh übersehen wurden, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Kubrick selbst äußerte sich nie dazu. Doch genau diese Ambivalenz trägt wesentlich zum Mythos des Films bei. Die Frage, ob es sich bei der wandernden Schreibmaschine, dem wandelbaren Teppich oder dem tanzenden Stift um Fehler oder Absicht handelt, bleibt offen – und sorgt dafür, dass „Shining“ weiterhin eines der mysteriösesten Werke der Filmgeschichte bleibt.


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