
John Wayne hat zahlreiche Western gedreht. Regie-Altmeister Steven Spielberg verrät euch, welches der Werke seiner Meinung nach das Opus magnum des Darstellers ist.
Steven Spielberg zählt zu den größten Regisseuren der Filmgeschichte und seine cineastischen Einflüsse reichen tief in die Anfänge Hollywoods zurück. Besonders prägend war für ihn ein Westernklassiker mit John Wayne, den er bereits als Kind entdeckte: „Der schwarze Falke“ von 1956, inszeniert von John Ford. In einem Interview mit The Hollywood Reporter berichtete Spielberg, dass er sich mit neun Jahren heimlich ins Kino schlich, um den Film zu sehen – und dass er ihn nie wieder vergessen hat.
„Der schwarze Falke“ gilt heute als einer der einflussreichsten Western aller Zeiten. John Wayne spielt darin Ethan Edwards, einen verbitterten Bürgerkriegsveteranen, der sich auf eine jahrelange Suche nach seinen von der Comanche entführten Nichten begibt. Der Film thematisiert nicht nur Rache und Gewalt, sondern auch die existenzielle Suche nach Heimat, was Spielberg nachhaltig beeinflusste.
Viele seiner Filme – etwa „E.T.“ oder „A.I. – Künstliche Intelligenz“ – spiegeln dieses Motiv wider: zerbrochene Familien, ein tiefes Verlangen nach Zugehörigkeit und die Sehnsucht nach einem sicheren Ort. In Spielbergs Worten stehe das Zuhause sinnbildlich für Geborgenheit und Kontrolle – beides verliert Ethan im Film, als seine Familie ausgelöscht wird.
Ihr wollt wissen, welche Werke zu den besten Filmen aller Zeiten gehören? In unserem Video liefern wir euch die Antwort:
Darum liebt Steven Spielberg „Der schwarze Falke“
Spielberg schätzt „Der schwarze Falke“ nicht nur wegen seiner Thematik, sondern auch wegen der filmischen Handschrift John Fords. Im Gespräch mit dem American Film Institute (AFI) erklärte er:
„Ich bin sehr empfänglich dafür, wie er die Kamera benutzt, um Bilder zu malen, und wie er Dinge inszeniert und arrangiert. Oft bleibt die Kamera still, aber es wirkt, als gäbe es viel Bewegung – wie bei einem klassischen Maler. Er feiert das Bild – nicht nur das, was darin passiert.“
Diese Herangehensweise beeinflusste Spielberg nachhaltig. Besonders die berühmte Schlussszene, in der Ethan im Türrahmen steht, vom Schatten umhüllt, während draußen die unendliche Weite der Prärie liegt, sei für ihn ein Paradebeispiel für emotionale Bildgestaltung.
In seinem semi-autobiografischen Film „Die Fabelmans“ verarbeitete Spielberg sogar seine reale Begegnung mit John Ford. Gespielt wird Ford darin von Regie-Ikone David Lynch, der in einer kurzen, aber eindrucksvollen Szene erklärt, dass ein Bild interessanter werde, wenn der Horizont eben nicht mittig verläuft, sondern oben oder unten im Bild platziert wird.
Dieser einfache, aber wirkungsvolle Rat prägt auch viele von Spielbergs Bildkompositionen – vom Blick durch die Taucherbrille in „Der weiße Hai“ über die dramatische Silhouette des Tyrannosaurus in „Jurassic Park“ bis hin zu E.T., der vor dem Mond vorbeifliegt.
Wenn ihr euch „Der schwarze Falke“ ansehen möchtet, könnt ihr den Film aktuell mit dem Entertainment-Plus-Paket von Sky streamen, mit dem ihr auch Zugriff auf einige von Steven Spielbergs großen Werken habt.